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Wie das Darm-Mikrobiom und bestimmte Bakterien das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen:

In den letzten Jahren haben wir viel darüber gelernt, wie das Darm-Mikrobiom – die Billionen von Mikroorganismen, die in unserem Verdauungstrakt leben – unsere Gesundheit beeinflusst. Besonders interessant ist dabei, wie das Mikrobiom Herzkrankheiten beeinflussen kann. In diesem Blogbeitrag erklären wir, wie diese Beziehung aussieht und welche Rolle LPS-tragende Bakterien dabei spielen.


Das Darm-Mikrobiom: Eine kurze Einführung

Das Darm-Mikrobiom besteht aus vielen verschiedenen Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Mikroorganismen. Diese Mikroben helfen nicht nur bei der Verdauung, sondern sind auch wichtig für die Produktion von Vitaminen und die Stärkung des Immunsystems. Ein gesundes Mikrobiom ist daher entscheidend für unser Wohlbefinden.


Wie das Mikrobiom das Herz-Kreislauf-System beeinflusst

Forscher haben mehrere Wege entdeckt, wie das Darm-Mikrobiom Herzkrankheiten beeinflussen kann:


  • Produktion von Stoffwechselprodukten: Einige Bakterien im Darm produzieren Stoffe wie Trimethylamin-N-oxid (TMAO). TMAO erhöht das Risiko für Atherosklerose, eine Erkrankung, bei der sich Ablagerungen in den Arterien bilden, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen können. TMAO entsteht, wenn Bakterien Nahrungsbestandteile wie Cholin verarbeiten, die in Fleisch, Eiern und Milchprodukten vorkommen.

  • Regulierung von Entzündungen: Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom, auch Dysbiose genannt, kann zu chronischen Entzündungen führen. Diese Entzündungen sind ein bekannter Risikofaktor für Herzkrankheiten. Wenn die Darmschleimhaut geschwächt ist, können Bakterien und ihre Bestandteile in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungen auslösen.

  • Beeinflussung von Blutfettwerten: Das Mikrobiom kann den Fettstoffwechsel im Körper beeinflussen. Studien zeigen, dass bestimmte Darmbakterien die Blutfettwerte und das Verhältnis von „gutem“ HDL- zu „schlechtem“ LDL-Cholesterin verändern können. Ein ungünstiges Verhältnis kann zur Bildung von Ablagerungen in den Arterien führen.

  • Blutdruckregulation: Einige Darmbakterien produzieren kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) wie Butyrat und Propionat, die entzündungshemmend wirken und den Blutdruck senken können. Dysbiose kann die Produktion dieser wichtigen Moleküle verringern und somit Bluthochdruck begünstigen.


LPS-tragende Mikrobiota und Herzkrankheiten

Lipopolysaccharide (LPS) sind Moleküle, die auf der äußeren Membran bestimmter Bakterien vorkommen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem, können aber auch entzündliche Reaktionen auslösen. Im Zusammenhang mit Herzkrankheiten sind LPS-tragende Bakterien besonders wichtig.


  • Chronische Entzündung: Ein erhöhter LPS-Spiegel im Blut kann chronische Entzündungen verursachen. Diese Entzündungen fördern die Bildung von Ablagerungen in den Arterien und erhöhen das Risiko für Herzkrankheiten.

  • Insulinresistenz: Entzündungen durch LPS können zur Entwicklung von Insulinresistenz führen. Insulinresistenz erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten.

  • Atherosklerose: LPS kann direkt zur Bildung und Instabilität von Ablagerungen in den Arterien beitragen. Instabile Ablagerungen können leicht aufbrechen und zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.

  • Blutdruck: Chronische Entzündungen durch LPS können auch den Blutdruck erhöhen, was ein weiterer Risikofaktor für Herzkrankheiten ist.


Fazit

Die Forschung zum Darm-Mikrobiom, besonders zu LPS-tragenden Bakterien, und deren Auswirkungen auf Herzkrankheiten ist noch im Gange, aber die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Ein gesundes Mikrobiom und eine intakte Darmschleimhaut sind wichtig, um chronische Entzündungen und deren negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zu verhindern. Durch eine ausgewogene Ernährung, Stressmanagement und gegebenenfalls probiotische Nahrungsergänzungsmittel können wir aktiv dazu beitragen, unsere Herzgesundheit zu schützen.



Quellen:

  • Wang, Z., et al. (2011). "Gut flora metabolism of phosphatidylcholine promotes cardiovascular disease." Nature 472, 57–63. DOI: 10.1038/nature09922

  • Vijay-Kumar, M., et al. (2010). "Metabolic syndrome and altered gut microbiota in mice lacking Toll-like receptor 5." Science 328, 228-231. DOI: 10.1126/science.1179721

  • Cani, P. D., et al. (2007). "Metabolic endotoxemia initiates obesity and insulin resistance." Diabetes 56, 1761-1772. DOI: 10.2337/db06-1491

  • Collage hergestellt mit Canva Pro

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