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Zusammenhang von Depression und Fruktoseintoleranz: Was die Wissenschaft sagt

Einleitung:

Fruktoseintoleranz, oft auch Fruktosemalabsorption genannt, ist eine Verdauungsstörung, bei der der Körper Fruktose, einen Zucker, der in Obst, Honig und einigen Gemüsesorten vorkommt, nicht richtig verarbeiten kann. Während die typischen Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall bekannt sind, zeigen immer mehr Studien, dass Fruktoseintoleranz auch psychische Auswirkungen haben kann, insbesondere Depressionen. In diesem Artikel schauen wir uns an, was die Forschung über den Zusammenhang von Fruktoseintoleranz und Depressionen herausgefunden hat und welche verschiedenen Formen dieser Intoleranz es gibt.


Die verschiedenen Formen der Fruktoseintoleranz

Es gibt zwei Hauptarten der Fruktoseintoleranz: die genetische Form, die sogenannte hereditäre Fruktoseintoleranz, und die erworbene Fruktosemalabsorption.

  1. Hereditäre Fruktoseintoleranz: Diese seltene Form ist genetisch bedingt und entsteht durch einen Defekt im ALDOB-Gen. Menschen mit dieser Form können Fruktose nicht richtig abbauen, was zu schweren gesundheitlichen Problemen wie niedrigen Blutzuckerwerten, Leberproblemen und in schlimmen Fällen zu Organschäden führen kann.

  2. Fruktosemalabsorption: Diese Form ist viel häufiger und weniger schwerwiegend. Sie entsteht, wenn der Dünndarm Fruktose nicht gut aufnehmen kann, oft wegen eines Mangels am sogenannten GLUT5-Transporter. Diese Form kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, zum Beispiel durch Ernährung, Infektionen oder Veränderungen in der Darmflora. Da sie meist nicht genetisch bedingt ist, kann sie oft durch Anpassungen im Lebensstil und der Ernährung verbessert werden.


Der Darm und das Gehirn: Wie hängt das zusammen?

Der Darm und das Gehirn stehen in enger Verbindung, eine Beziehung, die als Darm-Hirn-Achse bekannt ist. Diese Verbindung wird stark durch die Darmflora beeinflusst – die Vielzahl von Bakterien, die im Darm leben. Forscher haben herausgefunden, dass ein Ungleichgewicht in der Darmflora nicht nur Verdauungsprobleme verursachen kann, sondern auch die Stimmung beeinflusst und sogar mit Depressionen in Verbindung steht. Bei Menschen mit Fruktoseintoleranz ist die Darmflora oft gestört, was möglicherweise dazu beiträgt, dass depressive Symptome auftreten.


Warum kann Fruktoseintoleranz Depressionen auslösen?

Ein möglicher Grund, warum Fruktoseintoleranz zu Depressionen führen kann, ist ein gestörter Serotoninspiegel. Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn, der unsere Stimmung, den Schlaf und den Appetit reguliert. Für die Herstellung von Serotonin wird Tryptophan benötigt, eine Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen wird. Zu viel Fruktose im Darm kann jedoch die Aufnahme von Tryptophan behindern, was zu einem Mangel an Serotonin führen kann und dadurch die Stimmung negativ beeinflusst.


Was sagen die Studien?

Studien zeigen, dass Menschen mit Fruktosemalabsorption häufiger an Depressionen leiden. Eine Untersuchung fand heraus, dass Betroffene, die ihre Ernährung entsprechend anpassten, eine Verbesserung ihrer depressiven Symptome erlebten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die richtige Ernährungsweise nicht nur die Verdauungsprobleme lindern, sondern auch die psychische Gesundheit positiv beeinflussen kann.


Möglichkeiten der Behandlung: Mikrobiologische Therapie

Ein vielversprechender Ansatz zur Linderung der Symptome bei erworbener Fruktosemalabsorption ist die mikrobiologische Therapie. Hierbei wird versucht, die Darmflora durch Probiotika (nützliche Bakterien), Präbiotika (Nahrung für diese Bakterien) oder eine spezielle Diät zu verbessern. Ziel ist es, die Fruktoseaufnahme zu verbessern und damit sowohl die Verdauungsbeschwerden als auch die damit verbundenen psychischen Symptome zu verringern. Studien zeigen, dass solche Therapien die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern können, indem sie das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen. Diese mikrobiologischen Behandlungen könnten eine vielversprechende ergänzende Maßnahme sein, um die Symptome der Fruktoseintoleranz zu reduzieren und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit zu haben.


Fazit

Es gibt klare Hinweise darauf, dass Fruktoseintoleranz und Depressionen miteinander verbunden sind, vor allem durch die enge Verbindung zwischen Darm und Gehirn. Die Unterscheidung zwischen der genetischen und der erworbenen Form der Fruktoseintoleranz ist wichtig, um die richtige Behandlung zu finden. Mit dem Verständnis der Zusammenhänge und gezielten Therapieansätzen – wie Ernährungsanpassungen und möglicherweise mikrobiologischen Behandlungen – können Betroffene nicht nur ihre körperlichen, sondern auch ihre psychischen Beschwerden lindern. Zukünftige Studien werden dazu beitragen, die Wirksamkeit mikrobiologischer Therapien weiter zu untersuchen und zu optimieren, um eine verbesserte Lebensqualität für Menschen mit Fruktoseintoleranz zu ermöglichen.




Quellen:

  • Ledochowski, M., Sperner-Unterweger, B., Widner, B., & Fuchs, D. (2000). Fructose malabsorption is associated with decreased plasma tryptophan. Scandinavian Journal of Gastroenterology, 35(4), 367-371.

  • Ledochowski, M., Widner, B., Bair, H., Probst, T., & Fuchs, D. (2000). Fructose- and sorbitol-reduced diet improves mood and gastrointestinal disturbances in fructose malabsorbers. Scandinavian Journal of Gastroenterology, 35(10), 1048-1052. https://doi.org/10.1080/003655200451162

  • Dinan, T. G., & Cryan, J. F. (2017). Gut-brain axis in 2016: Brain-gut-microbiota axis—mood, metabolism and behaviour. Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology, 14(2), 69-70.

  • Portincasa, P.; Celano, G.; Serale, N.; Vitellio, P.; Calabrese, FM; Chira, A.; David, L.; Dumitrascu, DL; De Angelis, M. Klinische und metabolische Wirkungen von Lactiplantibacillus plantarum und Pediococcus acidilactici bei Patienten mit Fructoseintoleranz. Nährstoffe 2022, 14, 2488. https://doi.org/10.3390/ nu14122488

  • Collage mit hilfe von Canva Pro hergestellt

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