Brustkrebs und Darmmikrobiom: Wie deine Darmflora das Krebsrisiko beeinflussen kann.
- D G.
- 6. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Einleitung
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit. Viele denken dabei zuerst an genetische oder hormonelle Ursachen. Doch aktuelle Forschung zeigt: Auch unsere Darmflora – das sogenannte Mikrobiom – spielt eine wichtige Rolle bei Brustkrebs.
Diese Gemeinschaft aus Milliarden von Bakterien beeinflusst nicht nur die Verdauung, sondern auch Hormone, Immunsystem und Entzündungen. Genau diese Faktoren bestimmen mit, ob Brustkrebs entsteht, wie er verläuft und ob er sich ausbreitet.
Brustkrebs und Darmmikrobiom: Welche Zusammenhänge die Forschung kennt
Immer mehr Studien zeigen, dass Brustkrebs und Darmmikrobiom enger miteinander verbunden sind, als lange gedacht. Unsere Darmbakterien wirken wie ein unsichtbares Steuerzentrum für die Gesundheit. Sie entscheiden mit:
wie stark das Immunsystem Tumorzellen bekämpfen kann
wie Hormone abgebaut oder reaktiviert werden
und ob entzündungsfördernde Stoffe im Körper entstehen
Studien zeigen:
Bestimmte ungünstige Bakterien können Tumorwachstum und Metastasen fördern.
Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) schwächt die Abwehrkräfte.
Eine gesunde Darmflora unterstützt das Immunsystem und kann Therapien wirksamer machen.
Welche Rolle spielt das Östrobolom bei Brustkrebs?
Besonders spannend ist das sogenannte Östrobolom – die Gesamtheit jener Darmbakterien, die beim Abbau von Östrogenen helfen.
Manche Bakterien können bereits abgebautes (inaktiviertes) Östrogen wieder reaktivieren.
So gelangt es zurück ins Blut, statt ausgeschieden zu werden.
Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, steigt die Östrogenbelastung – und damit das Risiko für hormonabhängigen Brustkrebs.
Auch das Brustgewebe hat ein Mikrobiom
Neuere Studien haben gezeigt: Selbst das Brustgewebe ist von Bakterien besiedelt.Noch ist nicht eindeutig geklärt, ob diese Mikroben harmlos oder riskant sind.Doch Hinweise deuten darauf hin, dass eine veränderte Brustflora Entzündungen verstärken und das Tumormilieubeeinflussen könnte.
Kann eine gestörte Darmflora Metastasen fördern?
Eine Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) kann nicht nur das Risiko erhöhen, dass Brustkrebs entsteht, sondern auch:
die Abwehrkraft des Immunsystems schwächen
entzündliche Prozesse im Körper verstärken
die Ausbreitung (Metastasierung) begünstigen
Wie kannst du deine Darmflora unterstützen?
Noch gibt es keine einheitliche Standardtherapie. Doch die Forschung zeigt:Gezielte Maßnahmen für ein gesundes Darmmikrobiom können eine wichtige Rolle in der Prävention und Begleitung von Brustkrebserkrankungen spielen.
Ernährung: Eine ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Kost fördert nützliche Darmbakterien.
Darmtherapie: Individuell abgestimmte Konzepte helfen, das Mikrobiom ins Gleichgewicht zu bringen.
Gesunde Lebensweise: Bewegung, Stressabbau und ausreichend Schlaf stärken Darm und Immunsystem.
💡 Sprich mit deinem Arzt oder Heilpraktiker, wenn du deine Darmflora gezielt unterstützen möchtest – besonders im Rahmen einer Brustkrebstherapie oder Vorbeugung.
Fazit
Dein Mikrobiom ist ein aktiver Partner deiner Gesundheit.Eine ausgewogene Darmflora kann nicht nur das Risiko für Brustkrebs senken, sondern auch den Verlauf und die Wirksamkeit von Therapien positiv beeinflussen.Indem du gut für deinen Darm sorgst, stärkst du deinen Körper im Kampf gegen Erkrankungen.
Quellen
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